Liebe Maike!
Für dich ist heute ein ganz prima Tag, denn du kannst nun, so schnell du willst, in dein neues Zuhause ziehen: Da sich die hohen Herren in den wichtigen Ämtern nicht über irgendwelche höchstbedeutenden beamtenrechtlichen Paragraphen hinwegsetzen durften, hast du wieder einmal Eigeninitiative gezeigt. - So geht das!
Zum ersten Mal habe ich dich in deinem entzückenden Buchladen getroffen. Da habe ich wirklich gerne eingekauft, alles war so freundlich und wohlbeherzt ausgewählt. Als du schließen musstest, habe ich dein weltbekanntes helles „Tschühüss!“ nur kurz vermisst. Zack, warst du Kollegin in der Grundschule.
Das war noch superer. Als Klassen- und Fachlehrerin, Personalrätin und Mitarbeiterin in allen möglichen Gremien und Lebenslagen hast du viel dazu beigetragen, dass unsere kleine Schule nett und gut ist. Vielen Dank für deine vielen persönlichen Beratungen.
Für unsere Schülerinnen und Schüler bricht nun eine traurige Zeit an, denn du hast in der ersten Pause immer die Bücherei geöffnet. Viele Kundinnen und Kunden sind nicht nur zum Aufwärmen, Schattenfinden und Bücherverwurschteln gekommen. Die Plaudereien mit dir werden sie sehr vermissen.
Dein Kollegium hat dich ja schon sehr oft verabschiedet, weil du bewundernswert gutgelaunt in der Schattenwelt zwischen Hierbleiben und Versetzung gelebt hast.
Nun endlich siehst du das Licht und wir dich leider nur noch von hinten auf dem Weg zur Fähre.
Liebe Maike, du wirst nicht nur den kleinen Menschen auf Norderney fehlen.
Lasst es euch in nördlichen Norden richtig gut gehen. Und komm zu Besuch, wenn du magst: Wir haben den Kaffee mit dir zusammen noch lange nicht auf.
Bis bald, Martin